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Azure-Kosten senken und Effizienz der Cloud erhöhen

30. November 2021 von Stephan Flöther

Auf der Public-Cloud-Plattform von Microsoft können Kunden aus über 260 Cloud-Diensten nach dem Baukastenprinzip die passenden Services buchen. Abgerechnet wird nach dem Pay-as-you-go-Modell: Der Kunde zahlt nur das, was er nutzt. Eine Infrastruktur ist in Azure schnell aufgebaut, genauso schnell können aber auch die Kosten steigen. Als Microsoft Cloud Solution Provider unterstützen wir jedes Jahr gut ein Dutzend neue Kunden beim Aufbau, Betrieb und der Optimierung von Cloud Infrastrukturen auf Microsoft Azure.

Die Anzahl an Ressourcen und deren Umfang, die gewünschte Verfügbarkeit und Supportvariante, die passende Implementierung, der Betrieb und das Management der Infrastruktur sind nur einige Faktoren, die Ausgaben verursachen. Azure bietet Ihnen fest integrierte Tools und Funktionen zur Kostenoptimierung. Im folgenden Artikel zeigen wir Ihnen sechs wirkungsvolle Tipps, mit denen Sie Ihre Kosten in Azure im Griff behalten und dabei noch Geld sparen.

Kosten senken durch exakte Kalkulation

Unternehmen, die eine Migration nach Azure planen, stellen sich die Frage, welche Services und Ressourcen sie gemäß ihren Anforderungen brauchen. Dabei ist nicht nur das Was wichtig, sondern auch das Wieviel. Wichtig ist in diesem Zusammenhang besonders die zuverlässige Kostenplanung für die Nutzung, den Aufbau, den Betrieb sowie das Management der Infrastruktur. Wer diese Kosten falsch oder ungenau schätzt, läuft Gefahr, dass die Ausgaben für die Azure Cloud am Ende wesentlich höher ausfallen als erwartet.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um in Azure Kosten zu sparen.

Mehrwert durch Kostenplanung und -optimierung

Zwei Faktoren beeinflussen maßgeblich die Entwicklung der Kosten:

  1. Der Zeitpunkt der Aufwandsplanung (umso früher, desto besser, auf jeden Fall vor der eigentlichen Migration)
  2. Die regelmäßige Kontrolle der Ausgaben für die Nutzung als Basis für die Kostenoptimierung im laufenden Betrieb

Wenn Sie diese Punkte beachten, können Sie rechtzeitig Maßnahmen einleiten und bei zu hohen Kosten gegensteuern.

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Die 6 besten Tipps zur Kostenoptimierung in der Azure Cloud

Verschiedene in Azure eingebundene Tools unterstützen die Überwachung der Kosten und bieten gleichzeitig Möglichkeiten zur Optimierung. Der Einsatz erfolgt teilweise komplett automatisiert. Die jeweiligen Ergebnisse bieten die optimale Basis, um Ausgaben zu steuern und bei Bedarf zu reduzieren.

Adacor begleitet als Microsoft Cloud Solution Provider Unternehmen, die Cloud-Infrastrukturen in Azure aufbauen, betreiben oder optimieren wollen. Dabei beschäftigen wir uns intensiv mit der Plattform und den verbundenen Investments.

„Wir möchten Ihnen die Planung erleichtern und haben für Sie 6 Tipps zusammengestellt, mit denen Sie Azure-Kosten langfristig senken.“

Die 6 Tipps im Überblick

Tipp 1: Ressourcen reservieren

Tipp 2: Testumgebungen abschalten

Tipp 3: Lastabhängige Skalierung

Tipp 4: Azure-Ressourcen automatisiert bereitstellen

Tipp 5: Kosten regelmäßig kontrollieren

Tipp 6: Azure Advisor nutzen

Tipp 1: Ressourcen reservieren

Für Instanzen und Kapazitäten (wie virtuelle Maschinen – VMs, Kubernetes Worker Nodes, SQL-Datenbanken oder Web-Apps), die ein oder drei Jahre lang genutzt und im Voraus reserviert werden, gewährt Azure Nachlässe. Eine Vorbestellung führt zu einer Kostenersparnis von 30 bis 70 Prozent.

Tipp 2: Testumgebungen abschalten

Es ist vorteilhaft Ressourcen wie eine VM, die als Testumgebung genutzt wird, entweder nur bei Bedarf hochzufahren oder nachts sowie an den Wochenenden herunterzufahren und das System abzuschalten. Dann fallen die Kosten ausschließlich für die genutzten Ressourcen an. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Infrastruktur als Infrastructure as a Code (IaaC) aufgesetzt ist. Damit können per Knopfdruck komplette und auch komplexe Umgebungen hochgefahren werden, wenn sie zum Testen benötigt werden. Das Einsparpotenzial liegt zwischen 25-35 Prozent.

Das Zeitmanagement für das Hoch- und Herunterfahren der VMs kann ebenfalls automatisiert werden. Dadurch sinken die Infrastruktur- und Betriebskosten weiter und die IT-Mitarbeitenden werden entlastet.

Tipp 3: Lastabhängige Skalierung

Bei einer auf normale Last ausgelegten Infrastruktur lassen sich über die Skalierung (manuell oder automatisiert) bei Bedarf Instanzen hinzubuchen und wieder abbestellen oder abschalten (horizontale Skalierung, horizontales Hoch- und Herunterskalieren oder Scale out).

Wird die Skalierung automatisiert, erhöht das die Verbrauchseffizienz und verringert den Verwaltungsaufwand, da die Systemleistung nicht laufend von einem IT-Mitarbeitenden kontrolliert werden muss.

Tipp 4: Automatisierte Bereitstellung von Azure-Ressourcen

Die Bereitstellung und das Management der Infrastruktur können mithilfe verschiedener Azure-Tools über eine Infrastructure-as-a-Code-Lösung automatisiert werden. Damit wird es einfacher, die VMs zu erstellen und zu verwalten.

Um den jeweiligen Anforderungen gerecht zu werden, können einzelne Ressourcen oder ganze Umgebungen innerhalb kürzester Zeit bereitgestellt und nach der Nutzung wieder „abgerissen“ werden. Wir errichten bei Adacor ausschließlich auf dieser Basis Kundeninfrastrukturen in Azure. Zum Einsatz kommen drei Tools:

  1. Azure ARM Templates
    Die Azure Resource Manager-Vorlagen bestehen aus JSON-Dateien (JavaScript Object Notation). Darin sind die Infrastruktur und Konfiguration für ein Projekt definiert.
  2. Azure Biceps
    Die domänenspezifische Sprache (DSL) nutzt eine deklarative Syntax, um Ressourcen bereitzustellen. Biceps bietet eine präzise Syntax, verlässliche Typsicherheit und ermöglicht die Wiederverwendung von Code. Das Tool kann anstelle von JSON zur Erstellung von ARM Templates eingesetzt werden.
  3. Terraform
    Mit dem Automatisierungstool lässt sich mit nur einer Vorlagenformatsprache (der HashiCorp Configuration Language – kurz HCL) eine ganze Infrastruktur definieren und erstellen. Zusätzlich können Vorlagen festgelegt werden, mit denen sich die Erstellung von Netzwerk-, Speicher- und VM-Ressourcen für eine Applikation automatisieren lässt.

Genauso wie beim Tipp „Testumgebung abschalten“ liegt das Einsparpotenzial in der Reduzierung der Infrastruktur- und Betriebskosten sowie der Entlastung der IT-Mitarbeitenden.

Tipp 5: Regelmäßige Kostenkontrolle mit Azure Cost Management

Das Azure Cost Management beinhaltet eine Vielzahl an Funktionalitäten zur Auswertung und Kontrolle von Kosten. Es können Budgets erstellt und Benachrichtigungen beim Überschreiten von Schwellwerten eingerichtet werden. Dies ermöglicht einen guten Überblick über die Kosten und legt Einsparpotenziale offen. Eine kontinuierliche Kostenkontrolle – auch im laufenden Betrieb – führt zu kalkulierbaren Nutzungskosten. Nach unseren Erfahrungen lassen sich die Gesamtkosten mit Azure Cost Management um 20-34 Prozent reduzieren.

Tipp 6: Azure Advisor nutzen

Das Empfehlungstool bietet wertvolle Hilfestellungen, um die Bereitstellung von Azure-Ressourcen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Sicherheit, Kosten, Leistung und Betrieb zu optimieren. Personalisierte Empfehlungen zeigen die konkreten Einsparpotentiale auf.

Mit dem integrierten Advisor Score lässt sich der Optimierungsgrad der Ressourcen-Auslastung bewerten. Das Ergebnis bildet die Basis für eine zielgerichtete Entwicklung von Sparmaßnahmen.

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten in Azure Kosten zu sparen – man muss sie nur nutzen

Azure bietet viele Einsparmöglichkeiten, man muss sie allerdings kennen und anwenden können. Die meisten Optionen bringen langfristige und kontinuierliche Erfolge und der große Hebel der Maßnahmen entsteht durch die regelmäßige Überwachung und stringente Umsetzung der Cloud-Infrastruktur als Code.

Es ist empfehlenswert, die Kosten einer Cloud-Migration bereits im Vorfeld detailliert zu planen – und zwar bevor Sie den ersten Schritt in die Cloud gehen. So beugen Sie unerwarteten Kosten vor. Nach der Transition ist ein regelmäßiger Abgleich der geplanten und tatsächlichen Kosten wichtig, um im Zweifel rechtzeitig gegenzusteuern.

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