Der Arbeitsplatz der Zukunft ist digital und eröffnet viele neue Möglichkeiten für die Zusammenarbeit von Teams. So vernetzt der Einsatz innovativer Collaboration Tools wie Atlassian Jira oder Confluence alle Mitarbeitenden im Unternehmen. Der Zugriff auf die Anwendungen und die betrieblichen Netzwerke erfolgt webbasiert – unabhängig von Ort, Raum und Zeit. Besonders größere Firmen setzen die Tools für eine effiziente Zusammenarbeit und einen transparenten Wissensaustausch ein. Da der eigene Betrieb der Anwendungen meistens zu aufwändig ist, wird dieser oft in die Atlassian Cloud oder an einen Managed Cloud Solution Provider ausgelagert. Wie aber finden Unternehmen den besten Anbieter für das Hosting ihrer Jira- und Confluence-Instanzen?
Erfolgreiche Unternehmen arbeiten in agilen Teams mit interdisziplinärer Zusammensetzung. Die Know-how-Träger sind über die Abteilungs- und Hierarchiegrenzen hinweg tätig – mit Fokus auf ein gemeinsames Ziel. Mit Workgroup-Lösungen oder Tools für „Collaborative Reviewing“ kooperieren alle miteinander und bearbeiten Projekte zeitgleich. Die digitalen Lösungen, welche diese Arbeitsweisen unterstützen, bieten eine ganzheitliche Kollaboration und gehen weit über das klassische Filesharing hinaus.
Agile Prozesse brauchen digitale Lösungen mit Flexibilität
Zu den Marktführern von Kollaborationstools zählt der australische Softwarehersteller Atlassian. Das Unternehmen hat innovative Produkte für die agile Teamarbeit im Portfolio. Dazu gehören Jira für das Projektmanagement oder Confluence als Plattform für den internen Wissenstransfer. Da der Softwarebetrieb auf eigenen Servern meistens zu aufwändig ist, lagern viele Unternehmen die Geschäftsanwendungen in die Atlassian Cloud oder an einen Managed Cloud Solution Provider wie Adacor aus.
Die Jira-Familie verändert mit effektiven Workflows die Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und Kunden sowie zwischen den einzelnen Unternehmensteams grundlegend. Ob Projektmanagement oder Einsatz als Ticketsystem, mit Jira können Prozesse leicht und nachvollziehbar verwaltet werden.
Jira ist in drei miteinander kombinierbaren Varianten erhältlich:
- Jira Core fokussiert die Vorgangs- und Projektverfolgung für Business-Projekte.
- Jira Software erweitert Jira Core um Funktionalitäten für die agile Softwareentwicklung.
- Jira Service Desk ergänzt Jira Core um eine Oberfläche für externe Nutzer (zumeist Kunden) und ist für die Kommunikation mit diesen optimiert.
In Jira lassen sich Verantwortlichkeiten festlegen und Workflows zur Bearbeitung definieren. Die Anwendung bietet eine optimale Grundlage, um den Status eines Vorgangs transparent festzuhalten, kollaborativ an Aufgaben zu arbeiten und Änderungen nach unternehmensinternen Prozessen zu validieren und zu dokumentieren.
Mit der Content-Kollaborationssoftware Confluence können Informationen an einem zentralen Ort in Echtzeit bearbeitet werden – unabhängig davon, ob dieser für die Projektarbeit, als Wissensdatenbank oder zur Teamdokumentation genutzt wird. Dabei können mehrere Nutzer gleichzeitig an einem Dokument arbeiten und über eine webbasierte Oberfläche orts- und zeitunabhängig auf die Anwendung zugreifen. Auf diese Weise sind Inhalte schnell verfügbar. Die Mitarbeitenden sind stets up to date und kommen mit der Arbeit zügig voran. Analog zu Textverarbeitungsprogrammen lassen sich mit Confluence Inhalte auf verschiedenen Seiten festhalten, bearbeiten, löschen, drucken oder exportieren. Die Handhabung ist intuitiv und schnell zu erlernen.
Wo hosten? Atlassian Cloud vs. Managed Application Provider
Unternehmen, welche die Software nicht selbst betreiben, sondern auslagern möchten, haben die Wahl zwischen „Atlassian Cloud“ und einem Managed Cloud Solution Provider. Die Cloud von Atlassian bietet einen einfachen Buchungsprozess, günstige Preise (inklusive der Lizenzen), automatische Updates und einen technischen Support direkt vom Hersteller.
Die Grenzen des Angebotes zeigen sich bei größeren Projekten. So ist es nicht möglich, die Services hinter einer eigenen Domain verfügbar zu machen. Der Speicher ist limitiert. Individuelle Systemkonfigurationen sind nur eingeschränkt möglich und gängige Plugins nicht verfügbar. Da die Atlassian Cloud auf AWS basiert, kann nicht ausgeschlossen werden, dass Daten in die USA übertragen werden.
Unser Fazit: Für einen ersten Test als Applikationssimulator ist die Atlassian Cloud brauchbar, für einen dauerhaften Einsatz im Unternehmenskontext eignet sie sich nur, wenn man mit den Einschränkungen leben kann und keine starke Individualisierung anstrebt.
Welche Auswirkung hat die Änderung der Atlassian-Lizenzen?
Atlassian veröffentlichte im Oktober 2020 eine wichtige Änderung im Lizenz- und Produktportfolio. Demnach fällt aus den bisherigen drei Nutzungsmodellen Atlassian Cloud (Software as a Service von Atlassian), Server (1 Server/vServer Self-Hosting bzw. On-Premises), Data Center (cluster- und hochverfübarkeitsfähig, Self-Hosting bzw. On-Premises) die Variante „Server“ weg. Seit Februar werden keine neuen Server-Lizenzen mehr verkauft, bestehende Lizenzen können noch bis Februar 2024 genutzt und verlängert werden. Danach wird der Support eingestellt und es gibt keine Updates und Security-Patches mehr.
Was bedeutet das für Unternehmen?
Für Instanzen unter 100 Usern lohnt sich für den Betrieb der Einsatz der Atlassian Cloud. Ab 100 Nutzern bietet Adacor die richtigen gemanagten Atlassian-Services unter dem Einsatz von Lizenzen für Data Center an. Wir betreiben jeden Service in einer eigenen, persönlichen Instanz. Dies bietet zusätzliche Sicherheit und sorgt für eine höhere Performance. Daten werden nur unter Beachtung höchster Datenschutzstandards und EU-DSGVO konform gespeichert und verarbeitet. Ein ausgeklügeltes Firewall-, Berechtigungs- und Backupkonzept schützt die Daten zusätzlich. Der Service kann durch die Wahl verschiedener Pakete so angepasst werden, dass er perfekt zu allen individuellen Anforderungen passt. Gerne beraten wir Sie beim Umstieg auf die Data-Center-Version und helfen Ihnen bei der Ausarbeitung eines Migrationsplans. Weitere Details erfahren Sie auf unserer Website
Für Unternehmen, die personenbezogene Daten verarbeiten und der EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) unterliegen oder die diverse Compliance-Richtlinien einhalten müssen, vereinfacht die Zusammenarbeit mit einem europäischen Managed Hosting Providers den Datenschutz. Atlassian hat seinen Stammsitz in Australien und Zweigstellen auf der ganzen Welt. Die Atlassian Cloud basiert auf Amazon Web Services (AWS). Um konform zur EU-DSGVO zu arbeiten, müssten Unternehmen jeweils Verträge mit Atlassian und möglicherweise mit Partnern wie Amazon schließen. Da ein Datentransfer in die USA nicht ausgeschlossen werden kann, ist das zwischen den USA und der EU ausgehandelte Privacy Shield zu beachten.
Die wichtigsten Aspekte bei Jira Hosting in Deutschland
Es gibt diverse Anbieter, die einen gemanagten Betrieb von Atlassian-Anwendungen anbieten. Das Preisspektrum der Angebote reicht von wenigen Euro bis zu mehreren tausend Euro – je nach Leistungsumfang und Nutzerzahl. Es empfiehlt sich, nicht am falschen Ende zu sparen und sämtliche Leistungsmerkmale genau miteinander zu vergleichen.
Achten Sie bei der Wahl des Anbieters auf folgende Aspekte:
- Gibt es solide Service Level Agreements mit Verfügbarkeitszusagen und Vertragsstrafen?
- Erfolgt der Applikationsbetrieb in einer eigenen, abgeschotteten Umgebung mit genug Ressourcen für eine gute Performance?
- Steht das Hosting in Einklang mit der EU-DSGVO?
- Gibt es ein Backup-System mit passendem Recovery Point Objective (RPO z. B. 12 Stunden)?
- Stehen Ihnen persönliche und projektvertraute Ansprechpartner zur Seite?
- Können Sie optional ein Testsystem nutzen?
Hochverfügbarkeit und persönlicher Ansprechpartner sind wichtig
Professionelle Anbieter checken nicht nur die Verfügbarkeit des Basissystems, sondern auch der jeweiligen Atlassian-Applikation. Bei Ausfällen reagieren sie zeitnah und eigenständig. Kurze Wege – etwa über die Telefonnummer des Projektteams oder eines persönlichen Ansprechpartners – sind ein gutes Indiz dafür, dass Projekte individuell betreut werden und nicht in der Masse untergehen. Vertragsstrafen, die bei Unterschreitung des vereinbarten Service Levels greifen, sollten in keinem Vertrag fehlen. Zudem ist die Vereinbarung von Mindestverfügbarkeiten (mindestens 99,5 Prozent pro Monat) und Reaktionszeiten (höchstens 2 Stunden) wichtig. Was Verfügbarkeit bei IT-Infrastrukturen bedeutet und wie sie berechnet werden, haben wir Ihnen in einem weiteren Beitrag zusammengestellt.