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Anwendungsperformance von Cloud-Infrastrukturen optimieren

8. Mai 2018 von Andreas Bachmann

Die Management-Entscheidung, mit IT-Projekten in die Cloud zu migrieren, ist nicht immer von Erfolg gekrönt. Grund dafür ist die Annahme, es sei die „Cloud an sich“, die für Flexibilität, Ressourcenoptimierung und schnelle Reaktionszeiten sorge. Die Entscheider in den Unternehmen unterschätzen häufig den Aufwand, den es erfordert, Anwendungsarchitekturen optimal an die Cloud-Plattformen anzupassen.

Konventionelle monolithische Systeme sind in der Regel nur schwer horizontal skalierbar. Prüft man sie im Vorfeld nicht hinsichtlich ihrer Kompatibilität und ihrer Optimierungsmöglichkeiten, können entscheidende Vorteile der Cloud wie das Autoscaling nicht genutzt werden. Die Erfahrung von Adacor zeigt, dass bei fast allen Unternehmen ein umfassendes Redesign der genutzten Strukturen und Applikationen notwendig ist, um die Vorteile der Cloud auszuschöpfen.

Sorgfältige Analysen vor der Migration in die Cloud

Die Motivation auf Cloud-Dienste zu setzen, rührt häufig daher, dass sich IT-Verantwortliche durch die Migration eine bessere Performance für ihre Anwendungen erhoffen. Doch auch hier gilt: War die Anwendungsarchitektur zuvor schon nicht optimal, wird sie allein durch das Wechseln auf eine andere Infrastruktur in der Regel nicht besser. Der Wechsel auf eine Cloud-Plattform erfordert in jedem Fall eine sorgfältige Analyse der bestehenden Architekturen und aller damit zusammenhängenden Prozesse und Regelwerke.
Damit rückt eine umfassende Prozessanalyse ins Blickfeld und verdrängt zunächst die rein technischen Fragen. Manager müssen im Vorfeld klären: Welche Ressourcen und welche IT-Lösung wünschen sie für die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse? Was hat bisher hervorragend funktioniert und soll so auch weiter Bestand haben? Und welche Verbesserungen erhoffen sie sich von der zukünftigen Lösung? Das sind Analysen, die die gesamte Wertschöpfungskette eines Unternehmens betreffen.

Verfügbarkeit, Performance und Skalierbarkeit – das magische Trio

Die Cloud verspricht ein perfektes Kapazitätsmanagement. Doch wann, wo und für welche Anwendungen werden wie viele Kapazitäten benötigt? In Bezug auf die reinen Rechenressourcen sind Cloud-Lösungen in der Tat Innovationstreiber, können Kunden eben genau die Ressourcen, die sie für ihre Projekte brauchen, abrufen und wieder abbestellen. Das verspricht stets eine optimale Performance und Verfügbarkeit, ohne sich dauerhaft eine überdimensionierte Bandbreite teuer zu erkaufen. Und Verfügbarkeit, Performance und Skalierbarkeit von IT- und Anwendungssystemen bilden in der digitalisierten Geschäftswelt schließlich das „magische Trio“.
Aber: Cloud-Netzwerke benötigen neben einer vorausschauenden Planung auch eine umfassende Administration. Durch eine einmalige monetäre Investition ist noch nichts gewonnen. Um eine optimale Performance zu erreichen, müssen Business-Planer und IT-Profis proaktiv werden.

Auswahl der Dienstleister und Befähigung des eigenen Teams

Allein am Beispiel der IT-Compliance zeigt sich, dass die Auswahl des Cloud-Anbieters durchdacht sein sollte und das Management der IT-Prozesse in einer Cloud auch im eigenen Unternehmen weiterhin Manpower erfordert. Immer vielfältigere IT-spezifische Risikolagen erfordern umfassende Sicherheitsvorkehrungen. Die regulatorischen Anforderungen an die IT müssen identifiziert und priorisiert sowie ihre Erfüllung effizient gesteuert werden. Das leistet der Standard-Support der meisten Cloud-Anbieter nicht. Demnach müssen sowohl für die Planung der Projekte als auch für die kontinuierliche Erfüllung der IT-Compliance-Anforderungen entweder die Unterstützung eines Dienstleisters in Anspruch genommen oder interdisziplinäre Teams im eigenen Unternehmen gebildet werden.

Gut geplante Architektur

Wie eigentlich bei allen IT-Projekten gilt auch für Cloud-Projekte: Eine solide Grundlage und gute Planung sind unabdingbar für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Projekts. So sollte die Architektur einer Cloud-Infrastruktur den flexiblen Möglichkeiten der Cloud angepasst sein und so „elastisch“ gebaut werden, dass sie immer auf die aktuellen Anforderungen ausgeweitet oder reduziert werden kann. Nicht zu vergessen seien auch die Backup-Schleifen. Beim Design einer Infrastruktur für die Cloud dürfen potenzielle Ausfälle oder Cyberattacken nicht ignoriert werden. Damit diese nicht zu einem Desaster führen, müssen sie durch entsprechende Backup-Systeme abgefedert werden können.
Hier lautet das Stichwort: Redundanz! Sollten Probleme mit der Performance auftreten, muss es stets noch eine Alternative für das Aufrechterhalten des Betriebs geben. Ausfallsicherheit ist nach wie vor ein wichtiges Wettbewerbsmerkmal für Business-Anwendungen. Entsprechende Sicherheitsfunktionen müssen also sowohl in die Strategie eines Unternehmens als auch in die Konzeption der IT-Infrastruktur integriert sein und dürfen nicht erst nachträglich angedockt werden.

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Monitoring verbessert Performance

Die Performance einer Cloud-Infrastruktur ist – auch bei bester Vorbereitung und Planung – keine einmalige Sache, die nach dem „Going-Live“ abgeschlossen ist. Sie erfordert ein kontinuierliches Monitoring aller Prozesse und eine regelmäßige Evaluierung von Übertragungseffektivität sowie Daten- und Kosteneffizienz. Nur wer zu jeder Zeit über diese Zusammenhänge informiert ist, kann einschätzen, ob die Performance eines Systems den Geschäftsanforderungen gerecht wird. Selbst nach einer intensiven Projektkonzeption kann es im Live-Betrieb immer wieder dazu kommen, dass ein System angepasst werden muss – entweder um potenzielle Probleme zu verhindern, bevor sie zu umfassenden Beeinträchtigungen ausufern, oder um die Performance weiter zu optimieren. Dazu dienen regelmäßige Tests und Auswertungen, von denen dann eventuelle Neukonfigurationen in Teilbereichen abgeleitet werden können. Unternehmen, deren Administrationsteam ein solches Monitoring nicht allein leisten kann, sollten die Unterstützung durch einen Managed-Cloud-Dienstleister in Anspruch nehmen. Die Adacor-Tochter Exolink zum Beispiel bietet ein solches Full-Management an.

Für die Auswahl eines entsprechenden Dienstleisters sollten Unternehmen ausreichend Zeit einplanen, verschiedene Gespräche führen und Konditionen vergleichen. Ist das Plattformmanagement weitgehend mit eigenen Mitarbeitern zu leisten oder muss es über den Zukauf der fehlenden Leistung abgewickelt werden? Häufig wird erst während der Migration in die Cloud klar, welche Abhängigkeiten zu einem Anbieter bestehen. Zwar bieten fast alle Cloud-Dienstleister im Rahmen des Plattform-Services eine Reihe von Standarddiensten an, das Projektmanagement sowie die technische Systemund Betriebskonzeption bleiben jedoch häufig in der Verantwortung der Kunden beziehungsweise müssen noch einmal individuell an die aktuelle Business-Anforderung angepasst werden.

Netzwerk und Workload

Wie können Administratoren nun korrigierend einschreiten, bevor Probleme auftauchen, die Workloads und Nutzer tatsächlich behindern? Für das Monitoring der Performance gibt es Tools, sogenannte Applikation-Performance-Management-Lösungen. Sie ermöglichen die proaktive Überwachung des Endbenutzer-Erlebnisses und geben Auskunft über die Anwendungsleistung eines Systems sowie über dessen Workloads und Ressourcen-Verbrauch. Auch ein sogenannter Cloud Sprawl (Cloud-Wildwuchs), der unnötige Ressourcen frisst, kann so verhindert werden. Mithilfe von APM-Tools können Cloud-Manager Richtlinien erstellen und Prozeduren einführen, um solche Ausuferungen einzudämmen und Performance-Einbrüche zu verhindern.

Passende SLA sind wichtig

Die Erfahrungen von Adacor zeigen: Insbesondere im Bereich Cloud Computing spielen die Service Level Agreements (SLA) eine wesentliche Rolle. Denn hier werden die zu erbringenden Leistungen eines Cloud-Anbieters und deren Abrechnung beschrieben. Die Bedürfnisse für eine Cloud-Lösung sind in der Regel von Unternehmen zu Unternehmen so verschieden, dass Individuallösungen weiterhin in fast jedem Hosting-Projekt notwendig sind. Für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und einen reibungslosen Betrieb bilden die Service Level Agreements die Basis.

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Fazit

Mit einer Cloud-Lösung kann die Anwendungsperformance von Cloud-Projekten entscheidend verbessert werden. Allerdings müssen sowohl bei Konzeption und Planung als auch beim Betrieb der Projekte die Rahmenbedingungen stimmen:

Ausgangspunkt ist eine sorgfältige Analyse der bestehenden IT-Architekturen und aller damit zusammenhängenden Prozesse und Regelwerke. Eine intensive Neukonzeption, die an die „Elastizität“ der Cloud-Umgebung angepasst ist, ist unabdingbar für den Erfolg und die Zukunftsfähigkeit eines Projekts. Ausfallsicherheit muss weiterhin eines der höchsten Ziele bleiben, um wettbewerbsfähige Business-Lösungen bieten zu können. Das Betreiben eines Cloud-Projekts erfordert Manpower und Know-how. Wer dies im eigenen Unternehmen nicht leisten kann, sollte sich für die Auswahl eines entsprechenden Dienstleisters ausreichend Zeit nehmen und entsprechende SLA aushandeln.

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