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Versionskontrolle: Migration von Subversion zu Git

12. Mai 2014 von Uli Radespiel

Lange Zeit nutzte Adacor zur Versionskontrolle Apache Subversion (SVN), jetzt sind wir auf Git mit der Verwaltungsoberfläche GitLab umgestiegen. Warum der Wechsel notwendig wurde, erläutere ich in meinem Beitrag.

Wir Softwareentwickler der Adacor nutzen das Versionskontrollsystem zur Verwaltung des intern entwickelten Software-Source-Codes. Mithilfe des Programms werden sämtliche Versionen archiviert, mit einem Zeitstempel versehen und per Benutzerkennung gesichert. Damit können alle Quellcodedateien im Nachhinein zu jedem beliebigen Zeitpunkt wiederhergestellt werden.

Die Softwareentwicklung nutzte vor der Migration zu Git für alle internen und externen Projekte Subversion (SVN) zur Versionskontrolle. Mit steigender Mitarbeiter- und Projektzahl offenbarte die freie Software jedoch erhebliche Nachtteile.

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Nachteile von Subversion

  • Der Überblick über die Projekte und die Zugriffsberechtigungen der einzelnen Mitarbeiter ging leicht verloren.
  • Das Merging, also das Zusammenführen von zwei Revisionen (Versionen), missglückte des Öfteren. Infolgedessen dauerten die gemeinsamen Merging-Sessions länger als geplant.
  • Ungünstig war das Arbeiten mit mehr als vier Personen an einem Projekt.
  • Feature-Branches, der Ablauf der Funktionsentwicklung in verschiedenen Zweigen, sind zwar mit SVN möglich, die Darstellung wird jedoch schnell unübersichtlich und die einzelnen Branches entfernen sich immer mehr voneinander.

Welche Alternativen gibt es zu SVN?

Um die genannten Nachteile zu beseitigen, evaluierte das Entwicklungsteam mehrere Softwarealternativen für die Versionsverwaltung der Quellcodes(z. B. Mercurial, Bazaar und Git). Schnell zeichnete sich ab, dass sich Git am besten für die Ansprüche der Adacor eignete. So überzeugten die zentralen Git-Management-Systeme im Hinblick auf „Sicherheit“, „Verlässlichkeit“, „Rechtemanagement“, „Komfort“ und „Features“. Ein weiterer Vorteil war, dass sich die dezentrale Lösung unverändert in die integrierte Entwicklungsumgebung „PHPStorm“ integrieren ließ.

Git und GitLab waren die besten

Git ist ein hoch performantes, verteiltes, dezentrales Versionsverwaltungssystem, dass sich in einigen Eigenschaften von den traditionellen Systemen abhebt.

Vorteile von Git und GitLab

  • Sowohl das Erstellen neuer Entwicklungszweige als auch das Merging von Branches sind integraler Bestandteil von Git.
  • Git sieht keinen zentralen Server vor. Die Entwickler können die Merges (verschmolzenen Versionen) bzw. die Commits (bestätigte Freischaltung einer Änderung) untereinander austauschen.
  • Git ist weniger speicherintensiv als SVN oder andere Systeme. Deshalb kann jeder Entwickler problemlos alle Versionen bzw. Commits lokal vorhalten.

Als zentrales System für die Git-Verwaltung wählten die Entwickler GitLab, welches sowohl optisch als auch technisch dem öffentlichen System GitHub.com entspricht.
Für GitLab sprach zudem, dass einige von uns Entwicklern bereits Erfahrungen mit dem Tool gesammelt hatten. GitLab unterstützt die Erstellung und Verwaltung der gesamten Repositorys. Ähnlich wie bei GitHub kann dabei auch der veränderte Quellcode angezeigt werden. Eine Syntaxhervorhebung, Unterschiede zwischen den einzelnen Commits sowie die Darstellungen der Branches sind nur einige Features, welche die Arbeit mit Git zusätzlich erleichtern.

Migration und erste Erfahrungen

Mithilfe der vorhandenen Tools können die SVN-Repositorys inklusive der History in ein Git-Repository migriert werden. Dank einfachster Schritt-für-Schritt-Setupanleitung für jedes neu angelegte Respository, gehen die ersten Anwendungsversuche auch für Git-Neulinge leicht von der Hand. Die Einteilung der Projekte nach Kunde und Entwicklungsteam sowie die Rechtevergabe sind ebenfalls mit wenigen Klicks erledigt. Bis auf die Tatsache, dass man neben den bekannten Befehlen „Commit“ und „Update“, zwei neue Kommandos „Push“ und „Pull“ kennen muss, laufen die meisten Schritte in PHPStorm genauso wie in Subversion ab. Nur übersichtlicher und schneller. Der Wechsel zwischen verschiedenen Branches funktioniert mit einem Klick innerhalb von Sekunden.
Das Mergen bzw. Zusammenführen von Entwicklungszweigen in den Master (Hauptzweig), geschieht nach Erstellen eines Merge-Requests und dem Code-Review eines anderen Entwicklers, direkt in der Weboberfläche von GitLab. Der Vorgang funktioniert in 99 % der Fälle vollautomatisch. Für den Umgang mit dem einen Prozent, das meistens durch Konflikte hervorgerufen wird, gibt es eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung direkt in der GitLab-Oberfläche.

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Fazit: Verbesserte Prozesse beschleunigen die Entwicklung

Die Umstellung des Versionskontrollsystems zur Verwaltung der Software-Source-Codes von Subversion auf Git/GitLab hat sich für die Adacor gelohnt. Alle Entwickler haben sich innerhalb kürzester Zeit eingearbeitet und die vorhandenen Arbeitsabläufe funktionieren besser als vorher. Besonders die Code-Reviews durch einen anderen Entwickler sowie das gezielte Merging einzelner Features ist durch die GitLab-Oberfläche massiv vereinfacht und beschleunigt worden. Alle Projekte sind mittlerweile migriert und fast alle sind zusätzlich an einen zentralen, auf Jenkins aufbauenden Build-Server angeschlossen. Dieser ist für die Ausführung von automatisierten Tests (hauptsächlich PHPUnit und Selenium) und das Deployen (Livegang) von neuen Versionen zuständig.

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