Wir Menschen verwenden in der Kommunikation viele Wörter und bilden teilweise eindrucksvolle Sätze. Bei vielen klappt das gut, bei anderen mäßig. Und dann gibt es interessanterweise immer wieder Personen, denen das Reden in die Wiege gelegt zu sein scheint und die als besonders gute Redner und Kommunikationspartner gelten. Woran liegt das?
„Diese Creme sorgt dafür, dass sich Ihre Gesichtshaut so weich und wohlig wie ein Pfirsich anfühlt.“ Riechen Sie nicht auch spontan den Duft eines reifen Pfirsichs? Und wer von Ihnen hat jetzt Lust auf ein Stück gesundes Obst bekommen? Das Geheimnis in der Kommunikation ist hier ein rhetorisches Stilmittel: der bildliche Vergleich, der ähnlich wie Metaphern mit anschaulichen Begriffen arbeitet.
Rhetorische Stilmittel machen Ihre Kommunikation besonders
Um in der Kommunikation zu überzeugen, merken Sie sich am besten einige dieser Stilmittel und setzen Sie sie bewusst ein. Beispielsweise die Ironie. Wenn jemand „Ich liebe dich auch.“ auf eine Beleidigung antwortet, setzt er gezielt die Ironie als Stilmittel ein. Hier wird das genaue Gegenteil von dem gesagt, was eigentlich gemeint ist. Bei der Ironie kann durch die Körpersprache (zum Beispiel das Verziehen des Gesichts) die Wirkung verstärkt werden. Hier ist es im Übrigen für das Ergebnis gar nicht so wichtig, ob die Ironie tatsächlich von jedem verstanden wird.
Oder denken Sie einmal an „Seniorenresidenz“ anstelle von „Altenheim“ oder „vollschlank“ statt „dick“. Dieses Stilmittel heißt Euphemismus, die Beschönigung. Wie die Beispiele zeigen, bietet sie sich besonders dann an, wenn etwas eine eventuell anstößige oder unangenehm wirkende Bezeichnung hat, die beschönigt werden soll.
Eine Alliteration ist das „Buch mit sieben Siegeln“ oder Cäsars Worte „Veni, vidi, vici“. Hier beginnen mindestens zwei aufeinanderfolgende Wörter mit dem gleichen Anfangsbuchstaben. Das Stilmittel wird besonders gern in der Werbung und in den Medien eingesetzt. Wer erinnert sich nicht an den Werbeslogan aus dem letzten Jahrtausend „Mars macht mobil …“
Sie sehen, rhetorische Stilmittel finden sich überall. Ein weiteres gutes Beispiel lieferte Steve Jobs, der Mitbegründer von Apple. Er pflegte während seiner Zeit als CEO des Technologie-Giganten neue Produkte im Rahmen der Präsentationen stets mit der Anapher (Wiederholung eines Wortes oder Satzteils am Anfang) „One more thing …“ einzuleiten. So schaffte er es unter anderem damit, eine Produktpräsentation zu einer absoluten Kultveranstaltung werden zu lassen.
Ein großer Sprachschatz macht Sie interessant
Wir verwenden im Alltag oft nicht so viele Wörter, wie unser Gehirn wirklich kennt. Machen Sie einmal einen Versuch. Nehmen Sie einen Konsonanten Ihrer Wahl und versuchen Sie, zehn Verben zu finden, die mit diesem Konsonanten beginnen. Dadurch werden Begriffe aus Ihrem Sprachspeicher erneut aktiviert, und Sie erweitern Ihren Wortschatz. So werden Sie in der Kommunikation zu einem geschätzten und überzeugenden Gesprächspartner.