Insbesondere in der Digitalwirtschaft werden die Job-Profile schnelllebiger und fordern zunehmend permanente Weiterbildung, Flexibilität und Kreativität. Digitale Schlüsselkompetenzen, die in der aktuellen Aus- und Weiterbildung nicht gelehrt werden, die es aber Kindern und Jugendlichen zu vermitteln gilt.
Deutschland läuft Gefahr, digital abgehängt zu werden
Die unabhängige Expertenkommission um Max-Planck Direktor Dietmar Harhoff fordert in ihrem Jahresgutachten 2018 insbesondere die Forcierung der digitalen Bildung. Sie sieht hier einen großen Nachholbedarf, der dringend umgesetzt und bevorzugt berücksichtigt werden muss. „Wir sind jetzt schon digitale Nachzügler, weil die Politik bisher viel zu langsam in der Umsetzung war“, so heißt es in dem Gutachten, das auch der Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben wurde. Die Innovationsforscher fordern Vollgas von klein auf und mahnen an, die digitalen Schlüsselkompetenzen bereits in der Grundschule flächendeckend zu forcieren. Genau hier setzen die MedienMonster an: Seit knapp drei Jahren bietet der gemeinnützige Verein vorzugsweise in Grundschulen Medien-Arbeitsgemeinschaften an, damit die Kinder frühestmöglich und gezielt den kreativen und kritischen Umgang mit neuen Medien spielerisch erlernen.
Nach Einschätzung der Gutachter werden die wichtigen Zukunftsthemen die Künstliche Intelligenz (KI) und autonome Systeme sein, die die Menschen in den Arbeitsprozessen unterstützen, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen und den individuellen Komfort verbessern. Deutschland läuft Gefahr, in diesen Bereichen von anderen Ländern wie USA, China oder Frankreich abgehängt zu werden. Um den entsprechenden Arbeitskräftebedarf decken zu können, muss nach Ansicht der Experten der gesamte Bildungsbereich sehr viel stärker auf digitale Inhalte abgestellt werden. Besonders hohen Nachholbedarf sehen die Experten dabei im Grundschulbereich sowie in den Gymnasien und Hochschulen. Die von der GroKo über einen Zeitraum von fünf Jahren eingeplanten fünf Milliarden Euro für das Digitalpaket Schule hält die Expertenkommission für zu gering. Ebenso kritisch wird die personelle und technische Ausstattung der Schulen gesehen, um diesen großen Nachholbedarf an digitaler Bildung kurzfristig zu stemmen. Dabei geht es ihnen nicht darum, perfekte Entwickler oder Hacker in der Schule auszubilden, sondern Schulabgänger in die Lage zu versetzen, das Potenzial der Digitalisierung für eine zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Landes und des allgemeinen Wohlstandes zu nutzen und gleichzeitig damit verbundene Risiken zu erkennen. Neben neuen Lehrplänen gilt es, durch Projektarbeiten, Kreativität und Teamarbeit den kritischen Umgang mit der Digitalisierung zu fördern – Kompetenzen, die für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft
zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Wie die MedienMonster die Schlüsselqualifikation Medienkompetenz fördern
Mit den von den MedienMonstern erfolgreich durchgeführten Medienprojekten an Schulen wie zum Beispiel Videodrehs, Erstellung von Hörspielen mit digitalen Medien wie Smartphones, Green Sheet sowie den Qualifizierungsmaßnahmen von (Projekt-)Pädagogen, Infoveranstaltungen für Eltern oder der Entwicklung von Unterrichtskonzepten trägt der MedienMonster e. V. dazu bei, dass Kinder und Jugendliche aktiv und kreativ mit digitalen Medien umgehen, statt nur zu konsumieren. Gleichzeitig setzt MedienMonster da an, wo die Expertenkommission die größten Defizite sieht: Als gemeinnütziger Verein ist MedienMonster nicht gewinnorientiert, sondern bietet sein Know-how und seine Unterstützung gegen minimale Kostenbeiträge an. Wenn diese von der Schule/Institution nicht aufzubringen sind, erfolgt eine Finanzierung über Spenden oder öffentliche Mittel.
Wie Schulen von dem Angebot profitieren
Um trotz beziehungsweise wegen der bestehenden Defizite schnellstmöglich eine nachhaltige Medienkompetenz bei den Kindern und Jugendlichen aufzubauen, bietet MedienMonster den Schulen/Institutionen verschiedene Komponenten der Unterstützung an. Die Schule kann selbst wählen, wie viel Unterstützung sie in Anspruch nehmen möchte: MedienMonster stellt kostenlos Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, leiht das notwendige technische Equipment aus (MedienMonster-Medienkoffer), entwickelt aber auch individuelle Unterrichts-/Medienkonzepte, qualifiziert Pädagogen und bietet sogar „All-inclusive-Unterstützung“, bei der erfahrene Medienpädagogen die Projekte an den Schulen durchführen. Unabhängig davon, für welche Form der Unterstützung sich die Schule entscheidet, ist es das Anliegen von MedienMonster, nachhaltig die Medienkompetenz aufzubauen. Dazu werden optimalerweise die Lehrer und Erzieher fit gemacht, um eigenständig Medien-Arbeitsgemeinschaften anbieten zu können, in denen die Kinder und Jugendlichen frühestmöglich den kreativen und kritischen Umgang mit Neuen Medien erlernen. MedienMonster lässt dabei die Schulen und Einrichtungen nicht allein, sondern bleibt im ständigen Austausch mit den Erziehern, begleitet deren Arbeit und steht ihnen ganz nach Bedarf unterstützend zur Seite.
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KI und Big Data beeinflussen schon heute die Arbeitswelt
Wie brandaktuell und schnelllebig das Thema Digitalisierung ist und welchen Einfluss es bereits heute auf die Arbeitswelt hinsichtlich der schnellen Veränderungen der Anforderungen an die Mitarbeiter hat, zeigen die aktuellen Nachrichten des deutschen Onlineversandhändlers Zalando. Während der Zalando-Chef kürzlich noch verkündet hatte, im Zuge der Personalisierung und Individualisierung in diesem Jahr zusätzlich 2000 neue Mitarbeiter einzustellen, wurde aktuell publik, dass Zalando auf 200 Marketingspezialisten verzichtet. Die erfolgreiche Werbestrategie des Onlineversandhändlers basiert auf automatisierter Werbung und diese wiederum auf Algorithmen und KI-Elementen. Die Aufgaben von Marketingspezialisten, die vor fünf Jahren noch als zukunftsweisend und -sicher und schwierig zu rekrutieren galten, werden inzwischen von KI und Big Data übernommen.