Bindestrich-Domain oder lieber eingängige Begriffe mit Branding-Potenzial? Sollten vorsichtshalber alle verfügbaren Schreibweisen registriert werden? Oder passt eine kurze, knackige URL besser zum gewünschten Einsatzzweck? Es gibt Fragen rund um die Beschaffung von Domains, die sich nicht so leicht beantworten lassen. Das gilt speziell für Unternehmen mit großen Domainbeständen. Diese beauftragen meist externe Experten und lassen sich im Domain Management unterstützen.
Je größer ein Unternehmen ist, desto umfangreicher ist der zu verwaltende Domainbestand. Zusätzlich ist eine starke Domain (wie der Firmenname bei www.adacor.com) Voraussetzung, damit die Nutzer ein Webangebot schnell finden. Das Thema ist also komplex. Unternehmen können unnötige Kosten bei der Domainbeschaffung am besten vermeiden, wenn sie das Thema frühzeitig planen und gründlich recherchieren.
Da die Domainbranche ständig in Bewegung ist und die dazugehörenden Technologien laufend weiterentwickelt werden, ist es für Firmen ratsam, die Trends und Weiterentwicklungen im Auge zu behalten. Eine gute Möglichkeit bieten dafür Branchentreffen wie die NamesCon. Dort sprach zum Beispiel letztens der Domainexperte Paul Nicks vom international agierenden Domainregistrar und Webhoster GoDaddy.
Kurze Domainnamen und Endung .com liegen im Trend
Unternehmen haben meist genaue Vorstellungen davon, wie ein gewünschter Domainname lauten soll. Ist der Name erst einmal festgelegt, kann er registriert werden. In der Praxis kommt es allerdings auch vor, dass die gewünschte Domain schon belegt ist. In diesen Fällen bleibt nur der Versuch diese dem aktuellen Besitzer abzukaufen.
Je kürzer der gewünschte Domainname, umso höher ist der Kaufpreis. Nur wenige längere Namen sind ähnlich teuer wie kurze URLs. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist die Keyword-Popularität. Diese erheben die Suchmaschinen in ihren Search-Indizes. Aus diesem Grund wird die Nachfrage nach langen Domainnamen in absehbarer Zeit auch nicht anziehen. Unabhängig von der Länge kosten Top Level Domains (TLD) mit der Endung .com das meiste Geld.
Betrachtet man alle weltweit registrierten Top Level Domains, so liegt laut statista.com die TLD .com mit 138,4 Millionen Domains auf dem ersten Platz. Auf Platz Zwei folgt die Endung .cn mit 21,2 Millionen, gefolgt von der hauptsächlich von deutschen Unternehmen verwendeten .de mit 16,2 Millionen Domains. Die weiteren Plätze belegen .net (13,6 Millionen), .uk (12 Millionen) sowie .org (10,2 Millionen). Dass .com-Endungen hochpreisig sind, belegt auch die Rangliste der teuersten Domains aus dem Jahr 2018. Demnach kostet die Domain ice.com 3,5 Millionen US-Dollar (das sind über 3 Millionen Euro), gefolgt von super.com mit 1,2 Millionen US-Dollar (knapp 1 Millionen Euro). An dritter Stelle steht great.com mit 900.000 US-Dollar (circa 720.000 Euro).
Bindestrich-Domains sind in Deutschland gefragt
Bei der Domainbeschaffung ist ein Name ohne Bindestrich vorzuziehen. Ist dieser belegt, kann die Bindestrich-Domain eine Alternative sein. International ist diese Variante wenig beliebt, nur im deutschsprachigen Raum ist sie sehr populär: Über 50 Prozent der unter .de registrierten Domains enthalten einen Bindestrich. Im Vergleich dazu liegt der Anteil in den USA nur bei 5 Prozent aller .com-Domains. Der Bindestrich kann sogar von Vorteil sein: die leichtere Lesbarkeit. Steht die URL zum Beispiel auf großen Plakaten, auf denen ein Unternehmen in Städten seine Produkte und Services bewirbt, bietet der Bindestrich eine willkommene Gedächtnisstütze für die Leserschaft. Die URL lässt sich leicht merken. Sprechende Domainnamen (wie zum Beispiel schuhverkauf.de) bieten aus SEO-Perspektive seit Jahren keine Pluspunkte mehr. Heutzutage zählt für Google vor allem der Content einer Seite als Rankingfaktor und weniger der Name der URL.
Sind alle Varianten einer Domain am Markt verfügbar, ist es sinnvoll, verschiedene Kombinationen und TLD-Endungen zu registrieren (wie bei adacor.com, adacor.de oder adacor-hosting.de).
Markenendungen (.brands) – interessant, aber viel Aufwand
Bereits 2013 wurden die .brands-Domains eingeführt. Bei diesen Domainendungen handelt es sich oft um bekannte Marken (wie bei .apple oder .sony). Weltweit besitzen allerdings nur etwa 600 Unternehmen eine eigene Domainendung. Die geringe Zahl resultiert daraus, dass der Registrierungsprozess kompliziert ist und schnell teuer werden kann. Die Bewerbung erfolgt über die Internet-Verwaltungsorganisation ICANN (Internet Corporation für Assigned Names and Numbers). Sie koordiniert die Vergabe von einmaligen Namen und Adressen im Internet. Um hohe Kosten und Aufwände zu vermeiden, entscheiden sich daher die meisten Unternehmen von Beginn an für die oben ausgeführte Variante, sprich für eine Second Level Domain (wie adacor.com).
Domaingrabbern und Cybersquattern aus dem Weg gehen
Mit der Registrierung des Firmennamens in allen erdenklichen Formen und Top Level Domains kommen Unternehmen Domaingrabbern zuvor. Diese wollen eine Domain meist gewinnbringend verkaufen. Der Preis, der verlangt wird, liegt dann weit über dem ursprünglichen Registrierungsentgelt. Die findigen Verkäufer sind dabei bestens über Markenanmeldungen informiert, da sich diese Daten leicht über einen entsprechenden Dienstleister abrufen lassen. Unternehmen sollten bei der Registrierung neuer Markennamen als Domain immer schnell reagieren, um zu vermeiden, dass ihnen andere zuvorkommen. Startups und Unternehmen, die eine neue Marke anmelden wollen, sind gut beraten, zuerst eine Liste mit möglichen Namen anzulegen. Anschließend sollten sie prüfen, ob die gewünschten Domains registrierbar sind. Im positiven Fall können sie diese im Vorfeld registrieren. Die eigentliche Markenanmeldung erfolgt danach. So ersparen sich die Unternehmen überteuerte Preise beim Domainkauf über Cybersquatter.
Kriminelle Domaingrabber gaukeln den Nutzern gerne durch den aktiven Einsatz einer Domain vor, eine Website eines bestimmten Unternehmens zu sein. Der Inhalt hat jedoch nichts mit diesem Unternehmen und seinen Angeboten zu tun. Vielmehr geht es den Grabbern darum, zum Beispiel via Phishing an persönliche Nutzerdaten zu kommen. Im letzteren Fall werden die Domaingrabber auch Cybersquatter (englisch squatter = Hausbesetzer) genannt. Und die unberechtigte Registrierung von Markennamen heißt auch Brandjacking.
Auf professionelles Domain Management vertrauen
Unternehmen mit einem hohen Bestand an Domains optimieren deren Verwaltung, indem sie sämtliche Domains in einer Liste führen. Wollen sie sich dann von nicht mehr genutzten Domains trennen, können sie diese einfach in der Liste markieren und mit einer Preisschätzung versehen. Große Unternehmen und Konzerne mit vielen Domains lagern diesen Verkaufsprozess oft aus und reduzieren damit die internen Aufwände. Spezialisierte Dienstleister wie Adacor übernehmen für solche Unternehmen die Bearbeitung der weltweiten Anfragen und koordinieren die Domainverkäufe.
Bei Adacor übernehmen wir für unsere Kunden neben dem Domainverkauf häufig das komplette Management. Dieses umfasst die Durchführung internationaler Domainanmeldungen inklusive der Bereitstellung aller notwendigen Dokumente und Übersetzungen. Im Rahmen unserer Aufgaben klären wir lokale Anforderungen und kommunizieren mit der Registrierungsstelle. Bei einem Domainkauf bleiben Kundenunternehmen auf Wunsch anonym und komplett im Hintergrund. Wir verhandeln im Auftrag Angebote und Preise, kaufen Domains an und übernehmen die Zahlungsabwicklung – auch ohne Unternehmensnennung.
Domain Management ist essenziell für das Marketing
Auf dem Weg zur Wunschdomain fahren Unternehmen am besten, wenn sie diesen Prozess strukturieren und planen. So ist es nicht nur wichtig, einen prägnanten Namen zu finden, der zum Einsatzzweck beziehungsweise zur Marke oder der Firma passt. Auch die Entscheidung für die Top Level Domain, die Second Level Domain oder für eine .brand-Endung sollte sorgfältig abgewogen werden. Bei der Einführung neuer Marken- und Unternehmensnamen sind Firmen im Vorteil, die eine Vorabrecherche durchführen und die gefundenen Namen schnell registrieren. Damit kommen sie Cybersquattern und Domaingrabbern zuvor.
Die Betreuung eines Domainportfolios ist nicht zu unterschätzen. Je mehr Domains Unternehmen verwalten müssen, umso größer ist der Aufwand. Aus diesem Grund beauftragen viele Unternehmen – besonders diejenigen mit umfangreichen Domainbeständen – externe Spezialisten wie Adacor und lagern den Ankauf, den Verkauf sowie das gesamte Domain Management an diese aus. Momentan liegen kurze .com-Domainnamen ohne Bindestrich im Trend. Aber das kann sich wieder ändern. Den Markt regelmäßig zu beobachten zählt deshalb zu den wichtigen Erfolgsfaktoren im Management von Domains.