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So funktioniert private Datensicherung

28. Oktober 2020 von Lars Wagner

Die Menge an beruflichen und privaten Daten in der IT steigt unaufhörlich. Bei so vielen Daten besteht aber auch die Gefahr, dass sie ganz oder teilweise verloren gehen. Sind sie verloren, können die Folgen schmerzlich sein: Sind der Kalender und die Kontaktliste weg, wird die tägliche Organisation problematisch. Verliert man seine digitale Musiksammlung, können hohe Kosten damit verbunden sein, um sie wiederzubeschaffen. Besonders traurig ist der Verlust digitaler Erinnerungsstücke wie Fotos oder Videos. Vermeiden Sie am besten einen Datenverlust und sichern Sie regelmäßig Ihre privaten Daten. Wie? Das erfahren Sie in diesem Artikel.

Nicht nur eine kaputte Festplatte kann Datenverluste verursachen. Sind Smartphones, Tablets oder das Notebook beschädigt, besteht ebenfalls die Gefahr, dass Daten verloren gehen. Zusätzlich haben der Diebstahl von Endgeräten wie dem Smartphone, ein Wohnungsbrand, eine Überschwemmung und andere Katastrophen das Potenzial, um Endgeräte, Datenträger, Papierkopien und alle Backups auf einen Schlag und für alle Zeiten zu vernichten.

Mit Datenspeicherung keine Panik vor Datenverlust

Mehrfache Datensicherung zahlt sich aus

Um sicherzugehen, dass alle oder wenigstens die wichtigsten Daten bei einem Verlust wiederhergestellt werden können, ist es sinnvoll eine Sicherheitskopie nicht nur lokal abzulegen, sondern an einem weiteren gut geschützten Ort. Privat kommt dafür die Lagerung im Bankschließfach oder bei Freunden beziehungsweise Familienangehörigen in Frage. Die Datenträger lassen sich gegenseitig tauschen und bei jedem Besuch kann man ein aktuelles Backup mitbringen. So sind die Daten mehrfach gesichert – auf dem eigenen Gerät, dem lokalen und dem externen Backup.

Zusätzlich ist es sinnvoll, dem Speichermedium für das Backup ein Gerät wie ein Smartphone, Tablet, Notebook inklusive Ladekabel beizulegen. Dann kann man nach einem Notebook-Diebstahl schnell wieder auf die Daten zugreifen – ohne auf die Öffnungszeiten des Elektronikmarktes angewiesen zu sein.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Lagerung der Datenträger. Gute Bedingungen sollten beim Klimas und bei den Zugriffsmöglichkeiten herrschen. Eine kalte Garage im Winter oder ein heißer Dachboden im Sommer eignen sich nicht als Aufbewahrungsort. Lagert man den Datenträger im Keller, ist darauf zu achten, dass dieser trocken ist und der Lagerplatz weder in Bodennähe oder unter einer wasserführenden Leitung liegt. Bei der Aufbewahrung im Wohnbereich eignet sich der Schrank im Schlaf- oder Arbeitszimmer besser als der im Wohnzimmer oder im Flur. In weniger belebten Bereichen ist die Gefahr geringer, dass unberechtigte Personen zufällig Zugriff auf die Speichermedien nehmen.

Die Verschlüsselung des Backups schützt bei einem Diebstahl vor dem Missbrauch der Daten. Am besten legt man dem verschlüsselten Archiv eine unverschlüsselte Kopie der Software in der aktuellen Version bei, welche zur Entschlüsselung benötigt wird. Wer einen Passwortsafe verwendet, sichert diesen am besten separat.

5 Möglichkeiten, um Daten sicher zu speichern

Kaum vorstellbar, aber wahr: Die ersten Grafikdateien entstanden vor mehr als 40.000 Jahren als gemalte Höhlenbilder. Der Wunsch Informationen nachhaltig aufzuzeichnen, ist also nicht neu. Wie aber bewahrt man Daten sicher auf? Welche Medien eignen sich am besten, um Informationen langfristig aufzubewahren?

Die Praxis bietet 5 gängige Methoden:

  1. Magnetische Speicherung (z. B. Diskette)
  2. Optische Speicherung (z. B. CD)
  3. Magneto-optische Datenspeicherung (MO-Disk)
  4. Elektronische Datenspeicherung (z. B. SSD-Speicherkarten)
  5. Cloud

Regelmäßig neue Datenträger nutzen

Die Form von Datenträgern und die Art der Speicherung entwickeln sich stetig weiter. Es ist wichtig, ein einmal angelegtes Backup nicht zu vergessen, sondern die Daten und die Speichermedien regelmäßig auf den aktuellen Stand zu bringen. Wer dazu die Datenmenge und die verfügbare Übertragungsgeschwindigkeit im Auge behält, vermeidet, dass der zeitliche Aufwand für das Anlegen des Backups größer wird als der Intervall, in dem das Backup anlegt werden soll. Datenträger mit einer aktuellen Schnittstelle (z. B. der neuesten USB-Version) oder einer anderen modernen Technologie können hier unterstützen. Beispielsweise sind SSD-Karten mit für Backups geeigneten Speichergrößen erschwinglich geworden und sie sind viel schneller als herkömmliche externe Festplatten. Außerdem sind sie langlebiger. Während man die Daten bei einer externe Festplatte nach etwa fünf Jahren auf ein neues Medium übertragen muss, beträgt die Lebensdauer einer SSD-Karte etwa zehn Jahre – je nachdem, wie oft sie beschrieben wird.

Datensicherungen zu automatisieren, wirkt nur auf den ersten Blick aufwändiger als sie manuell auszuführen. Langfristig lohnt sich der einmalige Mehraufwand, weil ein automatisches Backup nicht vergessen oder verschoben werden kann. Software-Unterstützung liefern die aktuellen Versionen von Windows, MacOS sowie viele der verbreitetsten Linux-Distributionen mit, ebenso iOS und Android. Man kann der Software den Datenträger als Speicherplatz für das Backup benennen. Gesichert wird im gewünschten Turnus oder das System gibt eine Warnung aus, falls die Karte nicht an den Computer angesteckt wird.

Ein weiterer lohnender Aufwand ist ein Restore-Test. Hier wird ein Datenverlust simuliert und man geht alle Schritte des Backup-Prozesses einmal durch. Damit wird überprüft, ob sich das Backup fehlerfrei wieder einspielen lässt.

Effizient und einfach: die Cloud

Neben den Speichermöglichkeiten auf lokalen Datenträgern gibt es eine effektive Alternative für das Backup: die Cloud. Die Daten werden zu einem externen Dienstleister übertragen und von diesem vorgehalten. Der große Vorteil ist, dass die Daten über das Internet orts- und zeitunabhängig verfügbar sind. Zusätzlich speichert sie der Anbieter selbst noch einmal, sodass sie doppelt gegen Bedrohungen und Angriffe absichert sind. Hier lohnt sich die Wahl eines professionellen Anbieters, der die Daten sicher und EU-DSGVO-konform aufbewahrt. Die Speicherkosten sind bei einem Cloud-Dienstleister überschaubar – besonders im Vergleich zu den Kosten für die Anschaffung und den regelmäßigen Ersatz von eigenen Datenträgern.

Viele Dienstleister bieten Services, mit denen sich nach der einmaligen Einrichtung der Software ein automatisches Backup anlegen lässt. Im Angebotsumfang sind oft weitere Funktionen enthalten wie die automatische Löschung von alten Backups zur Freigabe von Speicherplatz, die Verschlüsselung von Daten zur Erhöhung der Sicherheit oder deren Komprimierung zur Einsparung von Speicherressourcen.

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